Kardinal-von-Galen-Reliquie an neuen Bischof in Mauretanien überreicht

Übergabe Reliquie
Bericht der Bischöflichen Pressestelle Bistum Münster; Christian Breuer / Foto: Stefan Zekorn

In der mauretanischen Hauptstadt Noukachott ist Victor Ndione am 14. April zum Bischof geweiht worden. Mit dabei war der Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, Regionalbischof für die Region Coesfeld-Münster-Warendorf und zudem Bischöflicher Beauftragter für die Weltkirche. Im Gepäck hatte er nicht nur die Glückwünsche von Bischof Dr. Felix Genn, sondern auch eine Reliquie des seligen Clemens August Kardinal von Galen.

Diese Reliquie, sagte Zekorn bei der Übergabe an Bischof Ndione und die Diözese Noukachott, sei „ein Zeichen der Verbundenheit“ zwischen beiden Bistümern. Ndione hatte bei einem Besuch in Münster im Jahr 2005, als er zusammen mit seinem Amtsvorgänger Bischof Martin Happe die Stadt- und Marktkirche St. Lamberti besucht hatte, eine Ausgabe der Predigten des Kardinals auf Französisch mitgenommen und gelesen. „Die Predigten des Seligen haben ihn sehr fasziniert“, berichtet Zekorn. So sehr, dass er den Wahlspruch von Galens, „Nec laudibus nec timore“ (deutsch: „Weder durch Lob noch durch Furcht“) für seine eigene Weihe übernommen hat.

„Der aus Münster so bekannte Wahlspruch ist mir bei der Weihe in Noukachott überall begegnet“, gibt Zekorn seine Beobachtung wieder, „in der Kathedrale stand er über dem Altar neben dem Kreuz auf Französisch, auf allen Plakaten und auch auf T-Shirts der Ehrenamtlichen stand dieser Wahlspruch. Der Selige Clemens August war also tausende Kilometer von seinem Grab in Münster entfernt sehr präsent. Auch zwei Lieder wurde mit dem Wahlspruch komponiert.“ So wurden auch die Reliquien mit großer Dankbarkeit und „mit großen Applaus“, wie der Weihbischof sagt, in Empfang genommen. In einer kurzen Ansprache bedankte sich Zekorn nicht nur bei dem ebenfalls anwesenden emeritierten Bischof Happe für dessen langjährigen Dienst in Noukachott, sondern wünschte dem neu geweihten Bischof Ndione Gottes Segen für seine Aufgabe: „Lieber Bischof Victor, Sie sind nun der Hirte der Katholiken im Bistums Nouakchott. Möge Gottes Heiliger Geist Sie auf Ihrem Weg führen und leiten. Die Arbeit der katholischen Kirche in Mauretanien möchte die Liebe Gottes für alle Menschen sichtbar und erfahrbar machen. Das Engagement des Bistums Nouakchott in Kindergärten, Ausbildungsstätten, in der Frauenbildungsarbeit, in Gesundheitszentren und Krankenstationen und vielen weiteren Projekten, insbesondere zur Linderung der materiellen Not, gilt ganz selbstverständlich auch Muslimen und den vielen Afrikanern, die auf der Flucht heimatlos geworden sind.“

Zurück in Münster erinnert sich Weihbischof Zekorn an eine „sehr eindrucksvolle Weihe“, mit Gesängen in unterschiedlichen Sprachen und ungewohnten Melodien. „Die Katholiken in Noukachott stammen aus 24 Nationen“, weiß Zekorn. Entsprechend groß sei die Vielfalt kultureller Eigenheiten. Doch gerade, als einige Gesänge in Latein gesungen wurden, sei das ein „sehr eindrückliches Erlebnis einer Weltkirche mit einer teilweise gemeinsamen Liturgiesprache“ gewesen. Bischof Ndione habe sich gefreut, dass mit Zekorn auch ein Bischof vom europäischen Kontinent an der Weihe teilnehmen konnte.

Während seiner Reise hatte Zekorn die Gelegenheit, gemeinsam mit Bischof Happe den Bau eines Schwesternhauses und eines daneben liegenden Pastoralzentrums zu besichtigen, der wesentlich vom Bistum Münster finanziert wird. „Obwohl es nur vergleichsweise wenige Katholiken in Mauretanien gibt, sind solche Einrichtungen der katholischen Kirche von großer Bedeutung“, erklärt Zekorn. Denn dort werden nicht nur Pfarreimitglieder unterstützt und beraten, zum Beispiel bei der Kommunion-, Firm- und Ehevorbereitung. „Eine wichtiges Angebot dort sind interreligiöse Gespräche und Alphabetisierungskurse für Frauen, unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit“, betont der Weihbischof.

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Spuren von Clemens August von Galen