Ein Hund, der treueste Freund des Menschen! – Ja, mein Merlin ist schon ein prima Kamerad. Ich glaube, noch vor ein paar Jahren hätte ich auch die Aussage, ein Hund sei der treueste Freund des Menschen, so ganz ohne Wenn und Aber durchgehen lassen.
Mal ehrlich, passt denn das Wort Freundschaft überhaupt zu der Beziehung Mensch-Tier? Es ist schon richtig gut, wenn man einen treuen Begleiter hat. Ich genieße die langen Spaziergänge mit meinem Border Collie, es ist sehr schön, wenn er mich mit schräg gelegtem Kopf erwartungsvoll anschaut, ihm das seidige Fell zu kraulen und sein Nähe zu spüren, all das möchte ich nicht missen. – Aber Freundschaft, das ist wohl etwas anderes. Froh und dankbar bin ich darüber, echte Freunde zu haben. Als erste fällt mir da meine alte „Sandkastenfreundin“ Katharina ein. Da gibt es so viel gemeinsam Erlebtes, endlose Gespräche und vor allem ein Gefühl von Vertrautheit. Ich erinnere mich noch an meinen Ausspruch: „Kannst du in meinen Kopf gucken?“, als Katharina mal wieder genau wusste, was ich gerade sagen wollte.
Da gibt es aber auch noch Martin, Lena und Timo. Es war so schön, mit ihnen zusammen zu sein – sei es bei gemeinsamen Aktionen oder aber auch einfach nur bei einem gemütlichen Grillabend in Herrn Hübners Garten. Herr Hübner – wie gut, dass ich ihn besser kennen lernen durfte. Er war weit mehr für mich als ein Lehrer. Was sag ich, war? Ich habe ja den Kontakt nie beendet. Er ist für mich ein guter Freund geworden. Wir besuchen uns ab und zu, telefonieren regelmäßig und kurze Infos tauschen wir per E-Mail aus. Auch wenn ich mal sein Schüler war, ich bin mir sicher, dass unser Austausch jetzt auf Augenhöhe stattfindet. Auch wenn unsere Lebenssituationen sich sehr unterscheiden, die richtig wichtigen Themen des Lebens gehen über diese Grenzen hinaus.
Wenn ich so nachdenke, kommt mir der Gedanke an ein großes Wiedersehen mit all diesen für mich so wichtigen Menschen. Ja, das werde ich machen: ich plane ein Treffen! Das wird sicher ein fröhliches und auch ein ernstes Beisammensein. Es wird viele „weißt-du-noch-Geschichten“ geben, auch Nachfragen, wie „ was macht eigentlich…?“ oder „wie ist es dir denn damit ergangen…?“ Aber vor allem freue ich mich darauf, mit den Menschen zusammen zu sein, über die ich sagen kann:
Ein Freund ist einer, dem ich etwas sehr kostbares anvertraue,
nämlich ein Stück von meinem Herzen.
„Ach Merlin, guck doch nicht so. Da kannst du denen natürlich nicht das Wasser reichen. Aber, komm her, wir drehen eine Runde. Keiner von meinen Freunden hat mir je einen weggeworfenen dreckigen Stock vor die Füße gelegt. Na, los geht’s alter Junge.“