… an Verleger Gerhard Schepper, Münster, vom 24. Februar 2021
Sehr geehrter Herr Schepper,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung und die Zustimmung zu einer Veröffentlichung der Korrespondenz!
Ihre Überlegungen zum „bischöflichen Duzen“ haben tatsächlich grundsätzlich etwas für sich, passen dennoch nicht zu Galen.
Dass sich Galen von Josef Jakob distanziert habe, behauptet zwar Ansgar Münsterjohann auf den von Ihnen genannten Seiten. Tatsächlich belegt das einschlägige Dokument Nr. 177 in der Löffler-Edition (Galen an Frick, 11. Juli 1936) das Gegenteil: Galen distanziert sich lediglich von einigen kursierenden falschen Unterstellungen. Und er verwahrt sich unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft gegen den Vorwurf des „Hochverrats“ durch Konermann und Jakob bzw. dass er, Galen, „Hochverrat“ unterstützt habe. Darüber hinaus protestiert Galen auch hier wieder einmal klar und deutlich:
„Dass die Reichsregierung bisher den von ihr vertraglich zugesicherten Schutz der katholischen Organisationen und Verbände gegen die Angriffe der Leitung der Arbeitsfront und der Hitlerjugend nicht gewährt, bedauere ich um so mehr, als dadurch nicht nur unzählige treudeutsche Volksgenossen in ihrem Recht verletzt, sondern auch die deutsche Ehre vor der Mit- und Nachwelt beschädigt wird.“
In diesem Sinn die besten Wünsche aus Dülmen,
Markus Trautmann